Die Geschichte der Familie Leopold Schloßmann
Der Schneider Leopold Schloßmann und seine Ehefrau Berta, geborene Heumann, stammten aus Öttingen. Gegen Ende der 1870er Jahre kamen sie nach Gunzenhausen. Hier sind ihre drei Kinder geboren.
Bettine (Betty) | * 20.06.1880 in Gunzenhausen, |
Mina | * 20.11.1881 in Gunzenhausen, |
Hermann | * 06.07.1883 in Gunzenhausen, |
Die Familie wohnte bis 1882 am Marktplatz 24 zur Miete bei Familie Gauckler und betrieb dort ein Herrenbekleidungsgeschäft.
Das dritte Haus links ist Marktplatz 24
Danach zog sie um in das Haus des Messerschmieds Böttler am Marktplatz 31 und eröffnete dort ihr Geschäft.
Das dritte Haus links ist Marktplatz 31
Nach dem Tod des Vaters Leopold zieht die Witwe mit ihren beiden Töchtern zurück nach Öttingen, wo die Familie herstammte. Ab 1939 sind alle drei Frauen dort gemeldet.
Frau Dr. Ostenrieder vom Stadtarchiv Öttingen schrieb uns zu Bettine Schlossmann:
In unseren Unterlagen heißt sie "Betty". Anscheinend zog sie 1939 zu ihrer verwitweten Mutter (die aus Oettingen stammte). Sie (die Betty, ihre Schwester Mina und die Mutter Bertha) wohnten in der Reithausgasse, alte Litera-Hausnummer C 28. Es ist vermerkt, dass Betty ein "steifes Knie" hatte. Ein Hinweis auf eine berufliche Tätigkeit findet sich nicht, während ihre Schwester Mina als "Haushälterin" bzw. "Köchin" an verschiedenen Orten tätig war.
Die Mutter starb am 10.3.1942, ihr Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Oettingen. Wenige Tage nach der Beerdigung wurden die beiden Schwestern Schloßmann deportiert.
Mina und Betty Schloßmann kommen 1942 im KZ Piaski ums Leben.
Unter http://db.yadvashem.org/names/nameDetails.html?itemId=7379617&language=en ist ihr Schicksal dokumentiert.