Familie Salomon Hellmann

Das Haus Weißenburger Straße 4 (im Bild links) um 1900
Das Haus Weißenburger Straße 4 (im Bild links) um 1900. Dort befand sich das Geschäft von Martin und Bella Hellmann. Aus "Gunzenhausen in alten Ansichten" von W. Lux

Der Kaufmann und Unterhändler Salomon Hellmann wurde am 31.10.1861 als Sohn von Marx Hellmann und Therese, geb. Steiner, in Gunzenhausen geboren. 1887 erfolgte seine Bürgeraufnahme, im selben Jahr heiratete er Maria Brandeis aus Mühlhausen, geb. am 24.2.1863. Das Ehepaar hatte elf Kinder:

Regina * 20.07.1889 + 03.12.1890 in Gunzenhausen
Hedwig * 12.01.1892 + 19.08.1892 in Gunzenhausen
Bella * 16.06.1893 in Gunzenhausen; Bella war verheiratet mit einem Herrn Wolf und führte ein Geschäft als Modistin. Im Juni 1919 übernimmt sie von Saly Gutmann deren Spezialhaus für Damenputz im Anwesen Marktplatz 22. Ab 1924 verlegt sie es in ihr Wohnhaus in der Bahnhofstraße 15. Um 1940/41 zieht sie nach Nürnberg und wohnt dort in der Heideloffstraße von wo aus sie am 24.03.1942 nach Izbica deportiert wird. Von dort kehrt sie nicht mehr zurück.
Martin * 18.01.1895 in Gunzenhausen; Martin war Textilhändler und wohnte in der Bahnhofstraße 15. Er gilt als verschollen in Riga.
Marta * 16.08.1896 in Gunzenhausen. Marta war Haushaltsgehilfin. Am 30.08.1938 hat sie sich nach Nürnberg, Theodorstraße 2, abgemeldet und ist später nach Holland verzogen. Von dort wurde sie nach Sobibor verschleppt und ermordet.
Hugo * 02.08.1897 + 21.08.1897 in Gunzenhausen
Rosa * 25.11.1898 + 31.12.1898 in Gunzenhausen
Emil * 30.07.1900 + 07.12.1900 in Gunzenhausen
Thekla * 11.11.1901 + 30.12.1901 in Gunzenhausen
Paula * 20.06.1904 in Gunzenhausen; Von dort ist sie 1938 nach Nürnberg in die Burgschmiedstraße 12 gezogen. Sie gilt als verschollen in Riga.
Johann Adam Ludwig * 16.07.1909 in Gunzenhausen
Von der großen Familie finden sich nur zwei Bilder im Stadtarchiv. Es sind Bella und Martin Hellmann.
Bahnhofstraße 15 (rechts) im Jahr 2003
Bahnhofstraße 15 (rechts) im Jahr 2003
Bahnhofstraße 15 im Jahr 1908 aus "Gruß aus Gunzenhausen"
Bahnhofstraße im Jahr 1908 © "Gruß aus Gunzenhausen" von Werner Mühlhäußer
In dem ersten Haus rechts, in der Bahnhofstraße 15, wohnte die Familie Hellmann, zuletzt nur noch Martin Hellmann.

Seine Kurz-, Weiß- und Wollwarenhandlung betrieb er ab November 1926 im Haus Weißenburger Straße 4.

Weißenburger Straße 4 um 1950 © Familie Braun

Wegen seiner Tätigkeit als Schriftführer des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold wird er vom 04.04. bis 03.06.1933 in Schutzhaft genommen und am 28.11.1938 ins KZ Dachau verschleppt. Um 1939 ist er in Nürnberg in der Burgschmiedstraße 12 gemeldet. Martin Hellmann gilt als verschollen in Riga.

Quelle: Stadtarchiv Gunzenhausen, Werner Mühlhäußer